Der Gesundheitsreport 1/19 enthält ein umfangreiches Ranking betriebswirtschaftlicher Kennzahlen von 141 Kliniken und Pflegeheimen aus dem In- und Ausland – die Inländer repräsentieren dabei im Bereich Krankenhäuser 35 %, im Bereich Reha 33 % und im Segment Pflege 15 % des Marktes – sowie 44 Kurzanalysen von nicht-börsennotierten Unternehmen der stationären Gesundheitsversorgung im Inland und 10 börsennotierten Unternehmen im Ausland. Die Einzel-Rankings sind dabei zu einem gewichteten Gesamtranking zusammengeführt. Das Titelthema des Reports lautet „Rendite ist nicht gleich Rendite“.

• Politik reformiert, will aber die Probleme nicht sehen: Die Politik packt im Bereich Gesundheit derzeit zwar an und hat bereits Vieles beschlossen: Die Effekte werden aber nicht groß bzw. sogar kontraproduktiv sein, wie beispielsweise beim Pflegepersonal-Stärkungsgesetz, in dem mit der Regelung, ab 2020 das Klinikpersonal unabhängig von den DRG zu vergüten, das mit den DRG verfolgte Ziel einer leistungsabhängigen Bezahlung weiter unterhöhlt wird. Die Probleme, an denen es hakt, will die Politik nicht sehen.
   
• Ohne radikale Reformen geht es nicht: Ohne radikale Reformen wird die Politik die Probleme, die auf dem deutschen Gesundheitssystem lasten, nicht bewältigen können. Sie müsste die verkrusteten Strukturen in allen Bereichen aufbrechen, um zu ermöglichen, dass Sektorengrenzen aufgebrochen werden und investiert werden kann. Da dies viele Verlierer produzieren würde, lässt die Politik wie in der Vergangenheit lieber die Finger davon.
   
• Betreiberzahlen zeigen differenziertes Bild in den Segmenten: Die veröffentlichten Zahlen der Klinik- und Pflegeheimbetreiber 2017 zeigten, dass der Druck im Krankenhausbereich deutlich zugenommen hat und der Bereich der Pflege von der Einführung der Pflegegrade deutlich profitierte. Dieser Trend wird aus heutiger Sicht 2018 ff anhalten.
   
• Finanzierungsmedium Börse (noch) uninteressant: Die Börse spielt im Bereich Klinikoder Pflegeheimbetrieb in Deutschland noch keine Rolle. Da es ein vergleichbares Medium der Eigenkapitalbeschaffung nicht gibt und die Zinsen nicht auf dem derzeit (viel zu) niedrigem Niveau verharren werden, wird sich ändern (müssen).